Elon Musk hat Twitter in die Krise geführt. Vor seiner Übernahme wurde die Plattform in Krisensituationen genutzt, um zum Beispiel bei Naturkatastrophen oder Amokläufen relevante Informationen zu verbreiten. Doch unter Musks Führung hat sich die Plattform verändert: Sie ist anfälliger für Störungen, es wird weniger gegen irreführende Informationen unternommen und Musk scheint wenig auf externen Rat zu hören.
Dies ist beunruhigend, da Twitter inzwischen tief in der Welt der Krisenreaktion und Katastrophenhilfe verwurzelt ist. Die Plattform hat sich in den letzten Jahren in der Krisenkommunikation etabliert und ist für die schnelle Übermittlung von Informationen unverzichtbar geworden. Doch nun geht das Vertrauen in die Plattform durch die Veränderungen unter Musks Führung verloren.
Es stellt sich die Frage, welche Verantwortung Twitter für die Gesellschaft hat. Für Hilfsorganisationen war Twitter eine wichtige Plattform, um schnell und unkompliziert relevante Informationen an die Bevölkerung weiterzugeben und so Ressourcen effektiv einzusetzen. Mit der Veränderung der Plattform wird dies jedoch zunehmend schwieriger.
Anfang Februar kündigte Twitter an, den Zugang zur API, einer Schnittstelle zur Datenauswertung, einzuschränken, was insbesondere in Krisenfällen problematisch sein kann. Auch die Möglichkeit, sich als verifizierter Nutzer auszuweisen, ist nun zahlenden Kunden vorbehalten. So hat sich beispielsweise jemand als National Weather Service ausgegeben, was in Krisensituationen fatale Folgen haben könnte.
Musk hat Twitter inzwischen zu einem Unternehmen gemacht, das auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Dabei hat er allerdings ein Notfallmanagementsystem untergraben, das in Krisensituationen zuverlässig funktionieren sollte.