Krisenforscher Frank Roselieb beobachtet immer wieder drei Typen von Fehlern im Krisenmanagement:
Erstens: im operativen Bereich Entscheidungsschwäche. Weil weitreichende Krisenentscheidungen auf Basis einer oft dünnen Informationsbasis getroffen werden müssen, entscheiden Führungskräfte häufig gar nicht oder viel zu spät.
Frank Roselieb, Augsburger Allgemeine
Zweitens: im kommunikativen Bereich ein gefährliches Informationsvakuum. Krisenzeiten fordern den Menschen oft beträchtliche Einschränkungen ab. Sie erwarten daher im Gegenzug auch zeitnahe Informationen über die nächsten Schritte.
Frank Roselieb, Augsburger Allgemeine
Und Drittens: mangelnde Empathie. Da bezeichnet ein Chemieunternehmen einen ausgetretenen Stoff in einer Pressemitteilung als „mindergiftig“. Stirbt man dann nur ein wenig? Im Lichte solcher Sprachbilder fühlen sich die Anwohner nicht ernst genommen.
Frank Roselieb, Augsburger Allgemeine
Das macht wieder einmal deutlich, wie entscheidend gute Krisenkommunikation bei der Bewältigung von Krisen und Katastrophen ist!
In der Einschätzung Roseliebs zu Karl Lauterbach und Robert Habeck muss ich allerdings wiedersprechen. Einerseits führt der „fachbezogene Sachverstand“ von Lauterbach nicht zu einem guten Krisenmanagement, andererseits ist Habeck an sich ein sehr gutes Beispiel für krisenfesten Pragmatismus.